Am 15. Juni 1936 wurde der Großmarkt an der Ulmenstraße eröffnet. In den Jahren 1978/79 und 1990/91 wurde er mit einem Gesamtaufwand von 30 Millionen Euro neu errichtet.
Fast auf den Tag genau 85 Jahre nach der Eröffnung hat der Rat der Stadt das Aus für den Großmarkt beschlossen. Der Pachtvertrag, der 2024 ausläuft, soll nicht verlängert werden.
Rund 3.000 KundInnen aus der Region Düsseldorf versorgen sich jeden Tag mit frischen Lebensmitteln. Es handelt sich dabei um kleine Lebensmittelgeschäfte, Restaurants und Kantinen und um MarkthändlerInnen. Für diese bedeutet die Schließung erheblich weitere Wege für ihre Einkäufe und damit höhere Kosten durch Personal und Fracht.
Gleichzeitig entsteht auch ein Wettbewerbsnachteil gegenüber den großen Lebensmittelketten und Discountern, die nicht auf den Großmarkt angewiesen sind.
Schon vor Jahren gab es Überlegungen, den Großmarkt zu schließen, da er für die Stadt ein Zuschussgeschäft ist. Es gab Streitigkeiten um den Zustand der Hallen, die Höhe der Pacht und die Kosten der Müllentsorgung. Die Überlegungen wurden zu den Akten gelegt, nachdem sich die Großmarktgilde bereit erklärt hatte, als Scharnier zwischen der Stadt und den Pächter:innenn zu agieren. Es muss allerdings festgestellt werden, dass zu wenige Händler:innen mitgemacht haben und die Probleme so nicht gelöst werden konnten.
Trotzdem ist die Schließung des Großmarktes keine Lösung. Die Versorgung von Düsseldorf mit frischen Lebensmitteln gehört zur täglichen Daseinsvorsorge und muss erhalten werden. Besonders perfide ist die Argumentation der „Umweltpartei“ in der Mehrheitskooperation im Rat, die den Händlerinnen und Händlern den Rat gab, sich doch zukünftig in Venlo zu versorgen. Wie viele LKWs dadurch auf der Strecke zwischen Venlo und Düsseldorf unterwegs sein sollen, mag man sich nicht vorstellen.
Die LINKE Ratsfraktion hat bei der Ratssitzung den Antrag gestellt, den Großmarkt zu erhalten. Der Antrag fand keine Mehrheit.
Letzten Endes bedeutet die Auflösung des Großmarktes ein riesiges Immobiliengeschäft, denn ein Verkauf des Grundstückes verspricht Millionen-Einnahmen.