Für die Verkehrswende ist es notwendig, nicht nur den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) auszubauen, sondern auch den Schienenpersonennahverkehr (SPNV), der das Umland bedient. Die hohe Pendler:innenzahl in Düsseldorf muss vom Auto auf die Schiene. Nur attraktive Netzanbindungen mit hohen Taktzahlen schaffen es, Pendler:innen direkt an ihren Wohnorten abzuholen.
Es gibt schon eine erfolgreiche Bahn, die S 28. Sie bedient die Strecke Kaarst, Neuss, Düsseldorf, Mettmann und Wuppertal. Das Unternehmen Regiobahn wurde 1992 von den beteiligten Kommunen gegründet, unter anderem auch Düsseldorf. Sie ist ein nicht mehr wegzudenkendes Verkehrsmittel.
Die S 28 fährt rund 1,6 Millionen Zugkilometer und ist seit 2017 mit ihrer Kapazitätsgrenze von über 23.000 Fahrgästen pro Tag ausgelastet. Ihre 17 Fahrzeuge werden aktuell nach und nach elektrifiziert. DIE LINKE Düsseldorf will durch die Kommunalisierung der Linie S 68 das Angebot um eine wichtige Pendler:innenstrecke erweitern. Die S 68 fährt entlang der Strecke Langenfeld, D-Garath, D-Eller, D-Oberbilk, Düsseldorf-HBF, D-Gerresheim und Wuppertal.
In den letzten zwei Jahren wurde die geringe Taktung der S 68 bemängelt. Die S 68 fährt in den frühen Morgenstunden, ein oder zwei Mal am Nachmittag und nicht an Wochenenden. Pendler:innen mussten ein zusammengestrichenes Angebot hinnehmen. Damit bleibt die S 68 weit hinter ihrem Potential.
DIE LINKE Düsseldorf ist überzeugt, dass das Erfolgsmodell der S 28, einer kommunal betriebenen Regionalbahn, auch auf die Strecke der S 68 übertragen werden kann. Die Übernahme der S 68 würde den Regionalverkehr für Düsseldorf und den Umkreis erheblich verbessern. Wir wollen, dass sich Düsseldorf dafür stark macht, diese Bahnstrecke zu übernehmen und sie zu einem weiteren Erfolgsmodell entwickelt. Nur so geht Verkehrswende.
Es ist eigentlich einfach: Haltestellen, Gleise, die erschlossene Strecke und die Fahrzeuge bestehen schon. Und das alles elektrifiziert. Eine Ausschreibung über die S 68 findet 2023 statt. Jetzt heißt es handeln!
CDU und Grüne möchten innovative, modellhafte Ideen aus allen Mobilitätsbereichen künftig mit einem Düsseldorfer Mobilitätspreis auszeichnen. Für den Bereich des SPNV sind sie völlig ideenlos. Sie haben unseren Haushaltsantrag im Rat für die Bereitstellung von Mitteln für 2022 zur Kommunalisierung der S 68 abgelehnt und verschlafen damit einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende.