Debatte um Gaslaternen entbrannt.
DIE LINKE Ratsfraktion Düsseldorf stellte zur Sitzung des Stadtrates im September 2022 den Antrag, dass die Verwaltung die Umstellung sämtlicher Gaslaternen in Düsseldorf auf LED-Beleuchtung prüfen soll. Die Einsparungen durch den Wechsel vom fossilen Energieträger Gas wären für die Stadt voraussichtlich erheblich. Das Ergebnis sollte den zuständigen Gremien des Rates bis zum 31.03.2023 vorgelegt werden. Die Entscheidung des Rates von 2020 zum Weiterbetrieb von beinahe 10.000 Gaslaternen muss aktuell, angesichts der dramatischen Folgen des Klimawandels, des Angriffskrieges auf die Ukraine, der Gasversorgung und der Preisentwicklung neu bewertet werden.
Hinzu kommt, dass das gesamte deutsche Erdgasnetz bis 2030 von L-Gas („low calorific gas“) auf H-Gas („high calorific”) umgestellt wird. Die Kosten für die Umrüstung belaufen sich für die Stadt Düsseldorf voraussichtlich auf 83 Millionen Euro. Diese Kosten solle sich die Stadt sparen, argumentiert DIE LINKE, und lieber gleich in LED-Beleuchtung investieren.
Das Gas für den Betrieb von aktuell noch 14.000 Gaslaternen kostete die Stadt Düsseldorf im Jahr 2021 3,7 Millionen Euro. Der Betrieb derselben Zahl an LED- Laternen hätte lediglich 0,3 Millionen Euro gekostet. Für das laufende Jahr werden für die Laternen Gas-Kosten von deutlich mehr als 4,53 Millionen Euro erwartet. Die Mehrkosten der Umstellung auf LED amortisieren sich laut Stadtverwaltung durch den erheblich kostensparenderen Betrieb innerhalb von drei Jahren.
Aus einer Untersuchung ging hervor, dass viele Alt-Düsseldorfer Laternenmasten auch bei der Umrüstung auf LED erhalten bleiben können. Optisch würde es nicht zu erkennen sein, dass diese alten Gaslaternen mit Strom betrieben werden.
Außerdem sind im Sinne der Verkehrssicherheit Gaslaternen nicht hell genug. Deshalb stattet man sogenannte Adaptionsstrecken zusätzlich mit LED-Leuchten aus. Also warum nicht direkt LED?
Im Rat war es also Zeit für eine Richtungsentscheidung. Statt sich zu entscheiden, beschloss die Mehrheit aus CDU und Grünen aber ein Moratorium: Die Restaurierungsmaßnahmen für die historischen Gaslaternen sollen ausgesetzt werden. Auch Anprallschutz und Zusatzbeleuchtung, also Verkehrssicherheitsmaßnahmen, sollen vorerst ausgesetzt werden. Außerdem schaltet man seit dem 15. Oktober die Gaslaternen über Nacht aus. Die Energieeinsparung kann und muss nach Überzeugung der LINKEN aber nicht nur beschleunigt, sondern in ihrem Umfang vergrößert werden.