Sanierung statt Neubau!
Immer mehr Menschen können sich den Alltag nicht mehr leisten: Die Butter im Kühlregal, die Miete und die nächste Stromabrechnung. An einen Abend im Kino oder gar in der Oper ist da gar nicht zu denken. Trotzdem werden die Düsseldorfer CDU und Grünen nicht müde, über ihre ‚Oper für Alle‘ für mindestens 750 Millionen Euro Steuergelder zu diskutieren. Während also ein großer Teil der Bevölkerung nicht weiß, wie sie die nächsten Monate bezahlen sollen, will die Düsseldorfer Kulturpolitik sich ein Prestigegebäude in ihre Straßen setzen.
Nur ist immer noch nicht klar, wo die neue Oper hinsoll – an den alten Standort an der Heinrich-Heine-Allee oder auf das Gelände des geschlossenen Kaufhofs am Wehrhahn. CDU und Grüne wollen nun einen Planungswettbewerb für beide Standorte und eine weitere ‚Bürgerbeteiligung‘ durchführen. Aus Sicht der LINKEN ist dieses Verfahren Zeit- und Geldverschwendung, da ein Neubau nicht verhältnismäßig ist.
Der Wehrhahn-Standort, der als Favorit gehandelt wird, ist im Besitz des nicht vertrauenswürdigen Investors René Benko. Seine Firma Signa besitzt Grundstücke in Top-Lagen in fast allen deutschen Großstädten und wäre Vermieter der Stadt für die Oper. Aktuell laufen in Österreich rechtliche Verfahren gegen Benko, weil ihm Bestechung vorgeworfen wird.
Neben der Abhängigkeit vom verrufenen Investor Benko sprechen gegen den Neubau ganz simpel die Zahlen. So wurden 750 Millionen Euro für das neue Opernhaus geplant. Die Preisexplosion der Baukosten wird dieses Vorhaben nun deutlich teurer machen, wie selbst die sonst opernbegeisterte Rheinische Post im Oktober 2022 festhielt.
Aus Sicht der LINKEN sollte deswegen eine dritte Option mitgedacht werden: Der Erhalt des aktuellen Opernhauses. Schon jetzt pumpt die Stadt Millionen Euro in die Instandhaltung, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Wieso sollte also die aktuelle Oper fortwährend saniert werden, um schlussendlich abgerissen zu werden?
Doch so manch einem Lokalpolitiker ist die Sanierung des Opernhauses nicht genügend prestigereich. Statt einer verhältnismäßigen Sanierung werden – typisch Düsseldorf – größenwahnsinnige Vergleiche zur Elbphilharmonie oder zur Oper in Sydney gezogen. DIE LINKE plädiert weiterhin für einen Erhalt des Opernhauses anstelle des Neubaus und sieht gerade in Krisenzeiten Handlungsbedarf in der Sozialpolitik, statt bei der Hochkultur.